Mit der Bezeichnung Executive Search (auch Direct Search oder Direktansprache) ist eine inzwischen als ganze Branche etablierte Methode der Personalsuche gemeint.
Der englischen Bezeichnung nach, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine Erfindung aus dem angelsächsischen Raum handelt. In diesem Fall trifft die Annahme vollends zu, da die Anfänge des Executive Search in den 1920iger Jahren in New York zu finden sind. In den 1960iger Jahren expandierten die Unternehmen, die sich bereits in Nordamerika einen Namen gemacht hatten, auch nach Deutschland. Seit dieser Zeit nimmt auch in Deutschland die Präsenz von hiesigen Unternehmen spürbar zu, allerdings offenbaren sich bisweilen immer noch Unterschiede.
Die Unterschiede der Firmen die Executive Search anbieten, unterscheiden sich schon hinsichtlich ihrer Herkunft und Ausprägung stark voneinander. Während die US Unternehmen primär für das obere Management suchen und in diesem Zusammenhang nicht nur einen tiefen Einblick in das Zielunternehmen besitzen, gleicht ihr Pendant im deutschen Raum eher einer Media-Agentur oder einem Personaldienstleister mit Active Sourcing. Vielfach schreiben diese Agenturen die Stellen für das eigentliche Unternehmen zwar aus, aber dieser Vorgang muss nicht exklusiv sein, d.h. auch das Unternehmen kann selbst über eine Bewerbermanagement Software mit seinen Stellenanzeigen aktiv auf dem Bewerbermarkt vertreten sein. Obwohl der Personaldienstleister den Vorteil der richtigen Kanäle und im besten Fall auch die Branchenkenntnis besitzt, obliegt ihnen häufig nur die Vorauswahl der Kandidaten. Sodass schlussendlich ein Stapel (vermeintlich) vielversprechender Bewerbungen beim Auftraggeber landen, um genauer selektiert zu werden. Auch wenn die Dienstleister schon länger mit den Unternehmen zusammenarbeiten, bleibt meist der tiefere Einblick in ein Unternehmen versagt, wenngleich ein vorangehendes Coaching des Bewerbers dessen Chancen angenommen zu werden, erheblich verbessern kann.
Beim Active Sourcing nutzt der Suchende (meist) eine Software, um Karriereportale wie Xing und LinkedIn nach passenden Kandidaten zu durchsuchen. Einmal identifiziert, nimmt die Penetrationsintensität für den Kandidaten merklich zu, da dieser als High Potential gehandelt wird. Da allerdings jeder Marktteilnehmer mit Active Sourcing über diesen Kandidaten stolpern kann und womöglich auch mit Wechselanfragen bombardiert, lehnt dieser womöglich stets genervt ab. Bei Executive Search hingegen steht die Gesprächsanbahnung auf einem subtileren Weg im Vordergrund. Denn damit sich ein Kandidat auf einen Abwerbungsversuch einlässt, bedarf es einer vertraulichen Beziehung, die nicht zuletzt auf der Reputation des Dienstleisters beruht, welcher wiederum volle Integrität zusichert. Somit ist der Rahmen beim Executive Search ein wesentlich Größerer, da eine wesentlich intensivere Kommunikationsanforderung nötig ist.
Meist handelt es sich um Positionen für Führungskräfte oder Spezialisten, die nicht oder nur schwer über klassische Wege wie Stellenausschreibungen ideal besetzt werden können. Da diese Form der Kandidaten-Suche nicht ganz billig ausfällt und eine sehr fachkundige Planung und Auswahl nach sich zieht, trifft man Executive Search eher im oberen Management an.